"In der 5" in der Sommeredition vom "Pappelblatt"

Ich freue mich sehr, dass es mein Gedicht über die 5er Bim in Wien "In der 5" in die Sommeredition der wunderbaren Literaturzeitschrift "Pappelblatt" geschafft hat. Ein herzliches Dankeschön an die Herausgeber Chefredakteur Manfred Stangl und Michael Benaglio für die Aufnahme meines Gedichts und die Möglichkeit, meine Gedichte mit euch zu teilen.

Hier das Gedicht:

Ich hab heut in der 5 einen Rucksack gesehen,  

der war gelb mit schwarzen Streifen,  

und vielleicht ist’s ein wenig schwer zu begreifen, 

doch ich wär ihm am liebsten hinterhergelaufen,  

denn er trug ein Lächeln auf seinen Lippen,  

das war so jung und so gelassen,  

so unbeeindruckt von den Massen 

ja, so herzlich, warm und fein,  

es konnte nur schwer, so dachte ich mir,  

von einem Erwachsenen sein.  

Nun, und, während die anderen Gäste dort saßen  

und weit weg von der Welt in ihren Handys lasen, 

huschte das Gelb aus der Bahn hinaus,  

in die Stadt hinein, in die Straßen.  

Und dann sah ich dort, nicht weit von mir,  

ein Kind in seinem Wagen. 

Und dieses Kind ließ keine Seele vorbeiziehn,  

ohne ihr Hallo zu sagen.  

Den Eiligen, den Langsamen,  

den Einsamen und den Verliebten,  

Es begrüßte die Kranken und die Betrunkenen,  

die in ihren Handys Versunkenen,  

ja, und sogar den Hunden fühlte es sich verbunden. 

Und der Rucksack, den ich meine,  

saß vorher neben ihm für eine Weile,  

doch es war genau so lange, wie es brauchte,  

um aus einem traurigen Drachen 

(so denk ich es mir) 

wieder einen Menschen zu machen.  

Und ich an meinem Platz sah zu,  

wie es schaute und verweilte,  

und wie es liebte und wie es heilte, 

indem es einfach alle grüßte  

und wie Wasser in der Wüste 

sein bezauberndes Lächeln verteilte.  

In der 5